Die Dörfer der südlichen Oberlausitz besitzen einen in Europa einmaligen ortsbildprägenden Bestand
bodenständiger Volksbauweise aus dem 17. bis 19. Jahrhundert - den Umgebindehäusern.
Die charakteristische Bauweise der Umgebindehäuser beinhaltet die Verbindung des Fachwerk- und Blockbaus.
Als Umgebinde bezeichnet man eine Stützkonstruktion: ein offenes Traggerüst, das die Blockstube umbindet und meist aus Säulen,
Spannriegeln, Kopfbändern oder Knaggen, sowie dem Umgebinderähm besteht. Dieses Gerüst trägt die Last des
Obergeschosses.
Die Blockstube mit ihrer Decke ist quasi ein Haus im Haus und muss dank des Umgebindes nur sich selbst tragen.
Der Fußboden des Obergeschosses wird von Balken getragen, die auf dem Umgebinde aufliegen. Somit existiert eine Doppeldecke.
Die Umgebindehäusern waren über 300 Jahre Heimstätte der traditionsreichen Oberlausitzer
Handweberei.
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Besonders viele denkmalgeschützte Häuser stehen in Großschönau, Waltersdorf, Bertsdorf und Jonsdorf. Das sind
lebendige Dörfer, deren hölzerne Häuschen Wärme und Geborgenheit ausstrahlen.
Es ist einfach schön, durch unsere Orte zu bummeln und sich an den blumenreich gestalteten Vorgärten und
mannigfaltigen handwerklichen Details wie profilierten Säulen, Fensterblenden, verzierten Sandsteintürstöcken,
schmiedeeisernen Fenstergittern oder Schieferverkleidungen zu erfreuen.
Als harmonisch gestaltetes Ensemble künden sie von Besitzerstolz, Bodenständigkeit und Verbundenheit zur
Oberlausitz.
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